Hammerschläge für guten Zweck !

Versteigerung vielfältiger Kunstwerke zugunsten der Unionskirche in Idstein. Aus der Idsteiner Zeitung vom 17.09.2013 Von Susanne Gross „Fünfunddreißig zum Ersten, fünfunddreißig zum Zweiten und fünfunddreißig zum Dritten“. Martin Kuhlmann schlägt mit dem Hammer auf das Pult. Dem Pfarrer der Idsteiner Unionskirche bereitet es sichtlich Freude, Bilder und Objekte zu versteigern. Er füllt für einen Abend die Rolle des Auktionators mit Souveränität und Erfolg aus und versteht es, die Besucher im Idsteiner „Speicher“ zum Kauf von Kunstobjekten zu motivieren. Alle eint der Wunsch, einen Beitrag zur Renovierung der Idsteiner Unionskirche zu leisten – denn der Erlös der Auktion dient genau diesem Zweck. „Ich beteilige mich gerne an der Aktion ,Talente‘“, erläuterte Reike Veldman, Initiatorin der Veranstaltung und Inhaberin des „Speichers“. Die Idee entstand, im Sommer, als Pfarrer Kuhlmann 100 Umschläge mit jeweils zehn Euro verteilte. Damit einher ging der Aufruf, deren Inhalt zu vermehren. Reike Veldman handelte kurz entschlossen und schrieb alle Maler, Fotografen und Bildhauer an, die bislang in ihrem Kulturforum ausgestellt haben. „Schnell fanden sich über 20 Künstler, die bereit waren, eines oder mehrere Objekte oder Gemälde für diesen Zweck zur Verfügung zu stellen. Dabei geht der Erlös aus der Versteigerung zu fünfzig Prozent an die Kirche und die andere Hälfte fließt den Künstlern zu“, erläuterte sie und ergänzte: „Viele Künstler haben bereits angekündigt, dass sie im Falle eines Verkaufs ihren Anteil spenden.“

Kunst für die Unionskirche in Idstein

Zunächst konnten die Besucher, darunter auch einige der Künstler, die Arbeiten in Augenschein nehmen und den Klängen des „Quertetts“ lauschen. Martje Arndt-Engelbart, Wolfgang Arndt, Roxane Wirsching und Christine Weddig spielten auf ihren vier Querflöten zwei Sätze von Georg Philipp Telemanns Konzert für vier Flöten und andere Stücke.
Anschließend zeigte Pfarrer Kuhlmann einen Videoclip, der über die dringend gebotene Sanierung der Kirche informierte. „Auch wenn der Clip erst ein paar Monate alt ist, so stimmt er doch nicht mehr“, betonte Pfarrer Kuhlmann. Die Höhe der benötigten Geldmittel hat sich erhöht. 600 000 Euro müssen aus Eigenmitteln aufgebracht werden. Daher finde sich es eine tolle Idee, Bilder für die Unionskirche unter den Hammer zu bringen“, scherzte er.
Pfarrer Kuhlmann informierte die Besucher zunächst über den jeweiligen Künstler, den Titel des Bildes oder der Plastik, die Maße, die Herstellungsweise und das Entstehungsjahr des Werkes. Anschließend konnten die Besucher mit den ihnen zuvor ausgehändigten Nummern bieten. Sofern es kein Mindestgebot gab, wurde jeder Preis akzeptiert. Gesteigert wurde in Fünf-Euro-Schritten.
Wer kein Unikat erwerben wollte, konnte dennoch seinen Beitrag zur Sanierung der Kirche leisten, denn eine Spendendose stand ebenfalls bereit. Reike Veldman und Pfarrer Kuhlmann freuten sich am Ende des Abends, der teilweise sehr heiter verlief, etwa wenn Pfarrer und Ehefrau sich gegenseitig überboten oder ein Mann das Bild seiner Frau ersteigerte.






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