Farbenwind

Von: Susanne Gross „Farbenwind“ - mit Malerei von Doris Michler sowie Accessoires und Seidenkleidern der Schmuck- und Modekünstlerin Elke Peschke startet das Idsteiner Kulturforum Speicher in die Saison 2011. Die Künstlerin Doris Michler präsentiert dreißig Arbeiten, angefertigt aus Acryl und Wachs oder als Collagen mit Svarowski-Steinen, Glas und Draht. Elke Peschke zeigt ihre Ketten aus Jade, Koralle und Süßwasserperlen sowie von ihr entworfene Mode im Stil des Art-Deco

Vernissage am 19.02.2011

Emotionalität bildet die Grundlage der Bilder von Doris Michler. Das offenbart sich bereits in der Wahl ihre Titel: Dank, Optimismus, Lebensfreude, Sinnlichkeit liegen ihrem Schaffensdrang zu Grunde. In den Kompositionen und dem Auftrag von Acryl oder Wachs bannt sie ihre Gefühle. Doch die in Niedernhausen lebende Malerin wendet sich in den ausgestellten Bildern auch floralen Motiven zu, etwa bei „Dold`s Garten“ oder „Tropical“, einer schwungvoll aufgefächerten Komposition aus roten, braunen und olivgrünen Pflanzenstrukturen. Zudem präsentiert Doris Michler abstrakte Arbeiten, wie etwa „Amadors Zukunft“. Dabei verschmelzt die Künstlerin schon im Bildtitel zwei Vornamen und setzt diese Verschränkung in der Komposition von Rot, Schwarz und Grau fort: Sie lässt die Farbflächen ineinander übergehen, sich hier deutlich abgrenzen, dort ein Sternenmuster zeigen. Ergänzt wird das Bild von dem Werk „Amadors Liebe“. Diese Arbeit setzt das Spiel der Flächen in Nuancen von Grau, Schwarz und Lila fort.
Während Doris Michler bei ihren Acryl-Arbeiten die Malkartons und Leinwände vollflächig mit Farbe füllt, setzt sie bei der Mischtechnik aus Wachs und Acryl auf eine andere Optik. Hier zeigen die Oberflächen der Bilder eine transparente Tönung. Das ist der Fall bei dem limitierten Kunstdruck „Eingang“ sowie bei den kleinen monochromen Bildtafeln rund um die Vielfalt der Gefühle: Ein dunkles Grün drückt Zuversicht aus, leuchtendes Rot steht für Sinnlichkeit.
Elke Peschke zeigt eine Auswahl ihrer Kleider aus Shanghai-Seide, ergänzt um lange Schnürketten und eng am Hals anliegende Colliers aus Amethyst und Citrin. Die in Wiesbaden lebende Stewardess liefert einer Schneiderin in Shanghai Ideen für ihre Oberteile. Auf zehn Kleiderpuppen präsentiert Elke Peschke die entstandenen Einzelstücke: Ohne Taille. Stattdessen besetzt sie deren Saum mit Marabu- oder Emu-Federn. Bei einer Bluse gehen die Ärmel in Volants über. Sie wird ergänzt mit einem geknöpften Kaschmir-Oberteil, das Elemente von Jacke und Cape in sich vereint.
Die Ketten entwirft und gestaltet Elke Peschke ebenfalls ganz individuell. Für die Unikate verwendet sie Fundstücke von den Antik-Märkten in Peking und Shanghai. Sie fädelt ovale Perlen, Blüten und Schmetterlinge zu taillen-langen Exemplaren. Bei ihren Colliers stellt sie Blüten in unterschiedlichen Größen und kleine Perlen zu schmückenden Kunstwerken zusammen.
Im Rahmen der Vernissage las Doris Michler sieben Texte aus ihrem Buch „Nur einen Cent für jede Träne“. Bei „Alte Liebe rostet“ schilderte sie das Zusammentreffen einer Frau mit ihrem Ex-Verlobten - und deren Ernüchterung nach fünfzehn Jahren Trennung. Für „Gelungene Diät“ schlüpfte sie in die Rolle einer Frau, die sich nach einen mit Fasten verbrachten Tag am Abend mit Lasagne und einer Flasche Rotwein belohnt. Gitarrenklänge und Gesang lockerten den Vortrag auf. Jürgen Peschke und sein Sohn Louis trugen zwischen den Texten „Yesterday“ von den Beatles oder „Annie’s Song“ von John Denver vor. Louis Peschke beendete die Vernissage mit dem Titel „Chasing cars“ von Snow Patrol.
Die Ausstellung dauert bis zum 27.03. Öffnungszeiten: Samstag und Sonntag von 11 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.

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