Ansichtssachen von J.H.Kern

Von: Susanne Gross In einer ersten Einzelausstellung im Idsteiner Speicher präsentiert der in Glashütten-Schlossborn lebende Jürgen-Hinrich Kern zweiunddreißig Bilder unter dem Titel „Ansichtssachen“. Den Besucher erwarten dabei Arbeiten aus den Jahren 2000 bis in die Gegenwart, die in Pastellkreide oder als Aquarell ausgeführt wurden. Den Schwerpunkt der Motive bilden Landschaftsdarstellungen, Seestücke und eine Reihe von Torbögen - Ansichten im wahrsten Sinne des Wortes. Kern greift dabei auf Eindrücke von seinen Reisen zurück, die ihn auf andere Kontinente, wie etwa ins Herz Afrikas oder nach Nord-Amerika geführt haben, doch er zeigt zudem Motive aus Deutschland und der unmittelbaren Heimat

Meckenheim Park Aquarell J.H. Kern

. Beim Bild „Gewitter über Schlossborn“, einer in Pastellkreide ausgeführten Arbeit, steigen über einem von Nadelgehölz umstandenen Taleinschnitt voluminöse graue Regenwolken empor und bedecken den Himmel. Die Taunuslandschaft versinkt dabei im Dunst.
Kerns naturalistische Wiedergabe zieht sich durch alle seine Arbeiten. Sei es bei den Landschaften, deren Wälder er zu den unterschiedlichsten Jahreszeiten wiedergibt oder bei den Seestücken mit Impressionen von der Ostsee.
Auch bei der Wahl der Farben orientiert sich Kern ganz an den Vorgaben der Natur. So intensiviert sich seine Palette natürlicherweise bei den Bildern, die Motive vom Schwarzen Kontinent zum Thema haben. Bei „Sunrise in Southern Africa“ versinkt eine weiße Sonne in starkem Kontrast zum orange gefärbten Himmel. Wie ein Scherenschnitt ragt ein einzeln stehender Baum rechterhand empor und gibt dem Ausschnitt in seiner Reduzierung einen plakativen Charakter.
In diesen Bildern beleben auch Tiere die Szene. Elefanten aus dem Krüger Nationalpark oder Giraffen vervollständigen die Impressionen aus der Ferne.
In einer Reihe von Ansichten aus Deutschland ist markant, dass Kern die Häuser naturgetreu in Aquarelltechnik ausführt, doch die integrierten Personen lediglich mit einigen Federstrichen skizziert. Bei dem Bild „Aachener Straßenszene“ blickt der Betrachter auf ein coloriertes Stadthaus. Im Bildvordergrund bewegen sich Menschen ungezwungen beim Einkaufsbummel oder sitzen in einem von Sonnenschirmen überdachten Straßencafe. Die angrenzenden Häuser, die Sonnenschirme und Laternen bilden nur Staffage. Auch die dem Betrachter zugewandten Gesichter der Personen hat Kern nicht ausgearbeitet und bringt so etwas von der bewegten austauschbaren Anonymität der Stadtszenen in die Bilder.
Die Arbeiten sind bis zum 3. Oktober zu sehen. Die Ausstellung ist samstags und sonntags von 13 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.



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